Wie nennt man doch gleich Mandatsträger, die gegen die Interessen des Volkes handeln, das sie mittels Wahl beauftragt hat, seine Interessen wahrzunehmen? Volksverräter? Ja, genau. Das ist nicht mal eine polemische Überspitzung, sondern ist im exakten Wortsinne zutreffend. Auf Die Linke, die sich vorgenommen hat, die Interessen des griechischen Volkes gegen die des deutschen zu vertreten, obgleich vom deutschen Volk mandatiert, paßt somit diese Bezeichnung. Aber ist denn die Forderung der Griechen auf Reparationsleistungen nicht moralisch gerechtfertigt? Der Witz ist: darauf kommt es nicht an. Wer ein Mandat erhält, jemandes Interessen zu vertreten, hat es entweder auszuüben oder eben abzulehnen oder niederzulegen, so ihn Skrupel an der Ausübung hindern. Wer würde wohl einen Anwalt konsultieren, der gegen seinen Mandanten arbeitet, weil er die Position der Gegenseite eher für moralisch gerechtfertigt hält? Immerhin ist es ein Gewinn, wenn jemand klar zu erkennen gibt, auf welcher Seite er steht. Nachdem Gregor Gysi erst kürzlich seine grundsätzliche Sympathie für linksmotivierte Gewalt kundgetan hat, läßt auch diese neuerliche Offenbarung nichts zu wünschen übrig.

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